Eigene Wege aus dem K r e b s
Grundlagen der praktischen PSYCHO-ONKOLOGIE
Die Situation
Jährlich erkranken in Deutschland weit über 300 000 Menschen an Krebs.
Krebs ist in Wirklichkeit ein sehr komplexes Geschehen, in dem der Tumor lediglich der körperliche Ausdruck vielerlei innerer Prozesse ist. Er beherrscht den Alltag, macht verzweifelt, ratlos und gönnt den Gedanken kaum eine Pause.
Trotz großer Fortschritte und Erfolge in der medizinischen Versorgung bleibt der Betroffene letztlich allein mit seiner Angst und seinem Schmerz. Noch leidvoller sind die Gefühle der Hilflosigkeit und des Ausgeliefertseins - nicht nur bei den Kranken selbst, sondern auch bei den Angehörigen.
Immer mehr Menschen suchen daher inzwischen nach ergänzenden Therapieformen, mit denen sie ihr Leben wieder aktiv, gestaltend und zukunftsorientiert in die eigenen Hände nehmen können.
Der Weg
Das Immunsystem ist der zentrale Punkt bei der Entstehung und Überwindung der Krankheit. Ist es zu schwach, kann der Krebs leicht entstehen - ist es stark genug, wird der Krebs in die Schranken verwiesen. Es kommt also darauf an, das Immunsystem zu stärken.
Die neuesten Erkenntnisse der Psycho-Neuro-Immunologie zeigen eindeutig, dass psychische Abläufe (z.B. Gedanken und Gefühle) einen direkten Einfluss auf die Wirksamkeit des Immunsystems ausüben. Damit eröffnen sich Wege, selber und von innen heraus die Stärkung des Immunsystems und damit die Aktivierung der Selbstheilungskräfte zu forcieren.
Dies zu erkennen und die inneren Kräfte zu nutzen ist prinzipiell jedem möglich, sofern er genügend Motivation und Ausdauer mitbringt, diese bisher latenten Fähigkeiten zu trainieren.
Durch die Beschäftigung mit den Erfahrungen der praktischen Psycho-Onkologie eröffnen sich neue therapeutische Möglichkeiten. In den angebotenen Kursen werden die Grundlagen der Psycho-Onkologie vermittelt und die vielschichtigen Zusammenhänge zwischen Krebs und Psyche deutlich gemacht. Verschiedene Übungen geben Anleitung, den eigenen Weg aus dem Krebs zu finden.
Die Bedeutung psychischer Faktoren
In den letzten Jahren sind eine Reihe wissenschaftlicher Untersuchungen unternommen worden, welche die heilsamen und positiven Erfahrungen vieler Krebsbetroffener mit psycho-onkologischen Konzepten dokumentieren konnten.
Um der Psycho-Onkologie als Alternative oder Ergänzung näher treten zu können, weiß der Patient normalerweise zu wenig über die Krankheit. Er glaubt bisher, dass der Krebs eine rein körperliche Angelegenheit sei. Doch Krebs ist leider viel mehr als der sichtbare bzw. messbare Tumor. Häufig zeigt sich erst im Nachhinein, dass die Zeitspanne vor der Diagnose angefüllt war mit Anzeichen des Organismus, die auf die Entstehung der Krankheit hingewiesen haben. Nur: damals wurden sie nicht beachtet oder unterschätzt. Der Krebs ist als ganzheitliches Geschehen zu sehen - also unter Miteinbezug aller kognitiven, emotionalen, organischen und sozialen Faktoren.
Somit legen wir verstärkten Wert auf den gesamten Prozess, d.h. auf die Krisen und Krankheiten, welche dem eigentlichen Krebs vorausgehen.
Tumorentstehung aus ganzheitlicher Sicht
Für einen kurzen Zeitraum ist es nicht problematisch für den Menschen, destruktive Gedanken und die entsprechenden unangenehmen Gefühle zu verarbeiten. Geschieht dies allerdings länger und häufiger, so dass deren Übermaß die psychische Kapazität übersteigt (Tage, Monate, Jahre), baut sich ein hormonelles Ungleichgewicht auf, welches chronisch zu werden droht. Dadurch sinkt der Wirkungsgrad des Immunsystems ab - mit der bösen Konsequenz, dass die Bildung von Tumorzellen nicht mehr ausreichend verhindert wird. Der Krebs wuchert..
Da Hormone und Immunsystem nicht von allein das Ungleichgewicht erzeugen, sondern von den ihnen vorgeschalteten Gedanken und Gefühlen abhängen, ist es sinnvoll, auf dieser psychischen Ebene anzusetzen.
Wir sind den Gedanken und Gefühlen nicht passiv ausgesetzt. Jeder von uns hat die Möglichkeit, aktiv seine Gedanken zu beeinflussen und zu lenken.
Die Energie eines Gedankens liegt in seiner Bedeutung, und die kann aufbauend oder zerstörerisch sein. Unserer Gesundheit können wir also einen mächtigen und positiven Schub geben, indem wir uns der Bedeutung aufbauender Gedanken und Bilder zuwenden. Innere Gedanken und Bilder entscheiden über unsere Lebensqualität. Exakt an diesem Punkt setzen die Möglichkeiten eines neuen, besseren Denkens an - und das ist erlernbar, genau wie Schwimmen, Autofahren, Zähne putzen und Prozentrechnen.
Die Ziele
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Lenkung des Immunsystems, um vorhandene Tumoren zu verkleinern oder zu beseitigen
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Reduzierung von Angst und quälenden Gedanken
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Schmerzbewältigung
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Verminderung von Nebenwirkungen der Chemotherapie oder Bestrahlung
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Vorbeugung erneuter Metastasenbildung
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Stärkung der inneren Selbstsicherheit
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Wege zum eigenverantwortlichen Umgang mit dem Organismus
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Mentale Gesundheit und Psychohygiene
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Finden neuer Werte und Lebensziele
Die positiven und ermutigenden Ergebnisse aus Psychotherapie, Visualisierungstechniken, Auto-Immuntraining und therapeutischer Hypnose sind in die Konzeption der angebotenen Kurse eingeflossen.
Literatur: Susen, Gerhard: Krebs und Hypnose, Pfeiffer, München, 1996/Der Geist in der Falle, bibliomed,1994 |